BAP – Museumsmeile, Bonn; May 29th, 2010
Gestern war es mal wieder Zeit für ein BAP Konzert. Das einzige in Deutschland dieses Jahr und das letzte der ‘Radio Pandora’ Tour, bevor sie im Herbst wieder ins Studio gehen. Das Ticket hatte ich bestimmt schon seit einem halben Jahr, aber in den letzten paar Tagen, verspürte ich nicht die geringste Lust, zu diesem Konzert zu gehen. Zu viel war passiert, zu viel gemischte Gefühle und seltsame Gedanken im Kopf. Nichts davon hatte irgendwas mit BAP zu tun, trug aber nicht gerade zur Vorfreude bei. Naja, es war nicht das erste Mal, dass ich vorher keine Lust und hinterher doch Spaß am Konzert hatte, also ging ich trotzdem hin, wohl wissend, dass ich es bedauern würde, zu Hause geblieben zu sein. Schließlich sind BAP immer noch eine der besten Live Bands, die ich kenne.
Zum Glück reichte es, am Mittag aufzubrechen. als ich ankam war noch nicht zu viel los, so das ich in der ersten Reihe am Rand zu stehen kam. Ich unterhielt mich mit den Frauen neben mir und wartete, fragte mich ernsthaft, was ich eigentlich bei diesem Konzert wollte und ertappte mich bei dem Gedanken, dass ich viel lieber auf einem Poets of the Fall Konzert wäre. Das konnte ja heiter werden.
Ich hatte BAP seit ungefähr einem Jahr nicht gesehen und dieses Mal auch nur dies eine Konzert geplant. Dementsprechend konnte ich mich von der Setlist überraschen lassen. Los ging’s – sehr zu meiner Freude – mit ‘Psycho-Rodeo’. Leider war der Sound ziemlicher Match und viel zu leise. Helmut war gar nicht zu hören und auch Wolfgangs Gesang ging ziemlich unter. Dass es bei den ersten 2, 3 Songs noch nicht passt, kennt man ja schon, aber danach kappt es meistens. Dieses Mal führte erst lautstarker Protest im Verlauf des ersten Drittels zu einer Besserung. Schade drum, zumal BAP selber nichts dafür konnte. Es lag an der Lautstärkebeschränkung der Mueseumsmeile, die den Tontechniker zwang, alles runterzuregeln.
Nichts desto trotz legten BAP sich wie üblich mächtig ins Zeug und hatte auch interessante Gäste mitgebracht. Das Frauentrio Ganes, die auf Ladinisch sangen, Julian Dawson und nicht zuletzt Ulrich Rohde and der Lapsteel Gitarre. Sie alle trugen dazu bei, die Setlist noch bunter zu gestalten.
Die Songs waren eine gute Mischung aus alt und neu, manches wurde abgestaubt und wieder aufgenommen, anderes bekam mal eine Pause. Highlights für mich waren ‘Bahnhofskino’, Anne’s wunderbares Spiel bei ‘Hurricane’, ‘Schluss, aus, OK’ und ‘Domohls’. Es machte Spaß, dem zuzusehen und, nachdem der Sound dann OK war, zuzuhören. Solide 3 Stunden waren es am ende und mir hat’s gefallen, aber richtig übergesprungen ist der Funke an diesem Abend für mich nicht. Leider.
Stelist
Psychorodeo
Musik, die nit stührt
Hückk ess sing Band en der Stadt
Alexandra, nit nur do
Ne schöne Jrooß
Morje fröh doheim
Rita mir zwei
Chippendale Desch – Ulle (Lapsteel)
Nix wie bessher – Ulle (Lapsteel)
Aff un zo
Et ess wie’t ess
Schluss, aus, ok – GANES
Da Sóra – GANES
Noh Gulu
Bahnhofskino
Kristallnaach
Unger Krahnebäume
Diego Paz
Hungry Heart
——————–
Für ‘ne Moment
Hurricane/ Stell dir vüür
Wie ‘ne Stein – Julian (2x engl./ 1x Kölsch)
Karl Heinz Buhr – Julian
——————–
Wat für’e Booch!
Domohls
Verdamp lang her
——————–
Do kanns zaubre
Jraaduss
Sonx sinn Dräume – GANES, Julian, Ulle