Ich bin die, die du gekannt hast, aber trotzdem jemand anders

Luna – Fzw, Dortmund; October 15th, 2024

Gut ein Jahr nach dem Konzert in Osnabrück, war es wieder Zeit für Luna, diesmal in Dortmund. Neben der wirklich tollen Musik, hatte ich einen zweiten Grnd, sie nochmal sehen zu wollen. Nach dem letzten Konzert ar ich auf dem Heimweg gestürzt und hatte mir den Arm gebrochen. Deshalb wollte ich Konzerterinnerungen, die damit nicht im Zusammenhang stehen. Es war ein ganz wunderbarer Abend und wird sicher nicht der letzte gewesen sein.

Als ich gegen 17:00 Uhr am FZW ankam, war noch recht wenig los, so daß einem Platz in der ersten Reihe nichts im Wege stand. Das Warten zog sich allerdings, zumal es doch recht kalt wurde, kurz bevor endlich Einlass war. Egal. ich stand vorne, umringt von jungen Menschen und hob mal wieder den Altersdurchschnitt an. Allerdings sah ich deutlich weniger Kinder als im Vorjahr.

Weiter warten und langsam warm werden, bis es gegen 20:00 Uhr mit support Marita losging. Ihre Musik war schön und die Texte traurig. Genau mein Ding. Gleich am Anfang ging es darum, jemanden nicht zu vergessen, der gestorben war – ließ mich sofort an Selbstmord denken, wird aber nicht explizit gesagt. Sie stellte sich vor und sagte, sie wollte ein paar unreleaste spielen. In ‘Luftkuss’ ging es um eine beendete Beziehung und vermissen. Danach erklärte sie, dass es in ‘Naiv’ darum geht, dass sie sich immer sehr schnell verliebt, aber dies lieber mag, als ein Klotz ohne Gefühle zu sein.

Ob wir alle aus Dortmund seien oder länger unterwegs waren, fragte Marita und es waren einige da., die nicht aus Dortmund aren. Zu ‘Atlantic’ sagte sie, sie habe als Antwort auf die Frage, wenn sie da sein könnte, wo sie hinwolle, welcher Ort das wäre und sie habe immer nur eine Person gedacht. Der Song war mein Favorit von ihr. In ‘Sag meinen Namen’, dem “traurigsten Song heute Abend” ging es um betrogen werden und Marita erklärte, das gute sei, dass man daraus gute Musik machen kann.

Bisher gefiel sie mir super und ich war erstaunt, wie viel sie in einer halben Stunden schaffte. Alles kurze Lieder. ‘Too lost too love’ war auch sehr schön und beim folgenden Song animierte sie uns zum Mitmachen und in die Knie gehen, aber das klappte nicht so wirklich. Danach gig es bei ‘Allein in Berlin’ ging es ums neu sein in einer Stadt und wir zeigten, dass wir wenigstens winken konnten. 😉 Zum Schluß gab es dann noch ‘Übrig ist’, Maritas Lieblingssong an diesem Abend und natürlich auch traurig. Viele wollten eine Zugabe, aber sie durfte nicht. Ein toller Support. 🙂

Setlist

?
Luftkuss
Naiv
Atlantis
Sag meinen Namen
Too lost to love
?
Allein in Berlin
Übrig ist

Nach einer kurzen Pause, um viertel vor 9 stand dann auch schon Luna auf der Bühne und startete direkt mit ‘Blau’ durch, cool mit Drums und tollem Gitarrenriff. Vom ersten Moment an sangen alle um mich herum jedes Wort mit. Ein perfekter Start.:) “Dortmund, ich will alle Hände oben sehen,” rief sie uns zu, bevor es mit ‘Frühling’ weiterging. Überall sah ich nur glückliche Gesichter und musste auch direkt lächeln.

Die Band war super, der Sound auch und Luna machte ohne Pause mit ‘Was wäre wenn’ weiter, ein song der mir seit Tagen im Gehörgang klebte. Hier konnte ich dann mal den Refrain mitsingen. Es fühlt sich immer seltsam an, wenn ich die Texte nicht kenne, aber das hatte ich sehr schnell vergessen und konnte einfach genießen, schauen wir sie über die Bühne wirbelt und die tolle Musik genießen.

Jetzt kam die Begrüßung und sie fragte, ob es allen gut geht – “auch da hinten?” Die Antwort war nicht  laut genug, also wurde nochmal nachgefragt. “Danke, dass ihr alle da seid. Die meisten Lieder kennt ihr.” und damit kam die Aufforderungen zum Mitmachen. Ja klar doch, klatschen ging auf jeden Fall. 😉 Das mit dem Singen übernahmen die anderen, bei ‘Tut nicht mehr weh’ sogar im Refrain ganz alleine. 😀

Luna setzte sich ans Klavier und spielte ‘Zu ihm oder zu mir’. Es fing sanft an, dann kamen die Drums dazu und es hörte sich so gut an. Sie erwähnte, das sie vor zwei Jahren auch im FZW, aber in der kleinen Halle gespielt hatte und erzählte, dass Städte bisher alle sehr laut waren und ob wir das toppen könnten. Es waren alle überzeugt und als sie ‘Küsse wie Gift’ ansang, setzte die ganze Halle lautstark den Text fort. Gutes Publikum!

Wieder am Klavier gab es ‘Haus Nummer 2’ – das habe ich wirklich gefühlt. Es ist lange her, aber ich weiß genau wie es ist, wenn man in der gemeinsam bezogenen Wohnung plötzlich alleine ist. Luna sprach über ihr Album 25/8, das erste volle Album und erzählte, dass einige Songs schon alt seien, aber manche erst kurz vor knapp noch dazu kamen. ‘Jemand anders’ erzählte davon, wie man sich verändert, wenn man wegzieht und wie man sich im Laufe der Zeit voneinander entfernt. Auch das habe ich gefühlt.

Das wunderbare ‘Erinnerung’ folgte und dann ‘Hausflur’, wo wieder all mitsangen und manche Leute holten ihre Handy Taschenlampen hervor. Luna merkte an, dass sie das mit den Taschenlampen für den nächsten Song geplant hatte. Es klappte prima und da sie ihre Hände zum Klavierspielen brauchte, sollten wir einfach dem Gitarristen Dave folgen. Das taten wir auch und so wurde die Halle bei ‘Vergessen’ zum Lichtermeer. “Das war wunderschön!” sagte sie im Anschluß.

Luna erzählte, dass es ihr schwerfiele, vor anderen zu weinen und zu zeigen, wenn es ihr nicht gut geht und sie das erst lernen müsse. Darum ginge es in ‘Es darf keiner sehn’, ihrem persönlichen Geheimtip vom Album. Dave kam mit der Gitarre nach vorne und es war ein Highlight des Abends. “Wenn ihr bei Songs weinen wollte, dann tut das” – passt. :´) Ebenfalls als Akustik version folgte ‘Sommer im Regen’ – einfach nur schön.

Danach wurde es wieder schneller mit ‘Bekannte’. 🙂 “Habt ihr noch Energie, Dortmund?” “Jaaaaa!” “Ich will dass ihr alle tanzt”. Dafür war ‘Better Days’ auch wirklich perfekt und sie fegte nur so über die Bühne. Eine Hammerversion von Arschloch’ brachte und weiterhin zum Mitsingen und sie lief an der ersten Reihe vorbei und bekam ein Armband von dem Mädchen zu meiner rechten. Sie sagte, sie wüsste nicht mehr genau, von wem es war, aber wir sagten es ihr. 🙂 Kurz gab es Werbung für das Tourtrikot, was Fotografin Jeanette auch gleich vorführte – wirklich schön!

Dann kam der Song, met dem alles Anfang und Luna erzählte, wie die das Lieb schrieb, sich nicht traute. es ihrer besten Freundin vorzuspielen und es auf TikTok (mit 9 Followern) hochlud – über Nacht hatten es dann über 100 Leute gesehen. Den Text von ‘Verlierer’ konnten außer mir natürlich alle und es war laut und zum Ende sogar noch steigerungsfähig. Erst sang die linke Seite, dan die rechte, dann alle. 🙂

“Ich brauche meine Gitarre, ach nee, ich habe falsch gelesen.” Führte zu Gelächter, dann zu Jubel, weil wir einen ganz neuen Song bekamen – ‘Ohne mich’. Sehr cool! Danach dann doch die Gitarre. Dabei zerriss dann leider das Armband und sie versprach es zu flicken. Bei ‘Immer nur du’ konnten dann wieder alle mitsingen und es klang so schön.

Für den letzten Song brauchte sie und nochmal alle, sagte Luna und spielte ‘Letzte Bahn’ – der Schmerz was spürbar und die Fans gaben alles beim Mitsingen. Ich war happy mit dem Set, hatte gar nicht gemerkt, wie die Zeit verging.

Mit lauten “Zugabe” – Rufen forderten wir Lunas Rückkehr auf die Bühne und sie ließ uns nicht lange warten. Sie spielte noch einen brandneuen Song für uns, namens allein. Er war wunderbar hoffnungsvoll. Dann, endlich, wie im Verlauf des Abends schon angekündigt, wurde die Pride Flagge hervorgeholt. “Ich bin sehr day,” sagte sie und erzählte, dass es mit dem Outen nicht so einfach war, aus Angst, dass die Menschen, die sie gern hat, das vielleicht komisch fänden. Sie gab und mit, dass wir auch trotz komischer Erfahrungen und nix einreden lassen sollten und die Person klieben, die wir lieben wollen. Dann endete der Abend mir ‘Normal’, meinem absoluten Favoriten. Einen besseren Abschluss hätte es nicht geben können. <3

Am Ende machte sie noch ein Foto mit uns und verabschiedete sich. Es war so toll und bestimmt nicht das letzte Mal. Danke Luna!

Setlist

Blau
Frühling
Was wäre wenn
Tut nicht mehr weh
Zu ihm oder zu mir
Küsse wie Gift
Haus Nummer 2
Jemand anders
Erinnerung
Hausflur
Vergessen
Es darf keiner sehn
Sommer im Regen
Bekannte
Better Days
Arschloch
Verlierer
Ohne mich
Immer nur du
Letzte Bahn

Allein
Normal

Just need a song and my world can sing along

Svavar Knútur – Glashaus im Paradies, Jena; September 22nd, 2024

When I heard that Svavar Knútur was playing in Jena again, I remembered the wonderful show I had seen there the previous year and immediately decided to go back. I was not disappointed – it was my favorite show of the three I saw during the weekend. Just beautiful.

My trip from Leipzig was easy and even though my original train connection no longer existed, I got there in good time. Went and had some lunch and spent the rest of the afternoon relaxing at my hotel before going to the venue, arriving too earl as usual. I got a spot at the front and read until more people arrived. The Glashaus is a small venue and has such great acoustics that Svavar can play without any amp or microphone. It’s really cozy too and I loved seeing it filled with people.

The concert started with ‘Vetrarsól’ and it sounded fantastic. I smiled right away, because it was even better than I had remembered it. Svavar greeted us and asked who was seeing him for the first time, telling those people not to be afraid. 😉 He continued that it felt like home, because it reminded him of one of his favorite venues back home in Iceland and told us the story of why he wanted to play in Jena. This time around he had time to see some of the city and liked it. ‘Orgar brim’ was next and this time he translated the poem for us, also teaching us some Iceland history in the process.

We got to hear a funny story about advertising on youTube, which apparently nobody had seen. 😀 He spoke about his project of “Songs of Misery and Redemption” for a bit, specifically how grief is a journey and finding joy in darkness, before continuing with ‘Morgunn’ and ‘Refur’. Both songs were wonderful. Sticking with Icelandic, he gave us a classic one by Sigfús Einarsson called ‘Draumalandið’. It was his grandmother’s favorite and I understood why. It’s lovely. He spoke about his album “Amma”, filled with classic Icelandic songs that sold well.

‘The Curtain’ was next, another song I had not heard in a while. I’d almost forgotten how good that one is. 🙂 Svavar talked about sister songs, specifically the one he had written about refugees, making a point about not looking back, once you have decided to leave and illustrating it with talking about Orpheus.  Then he played ‘Lady Winter’ and ‘Hope and Fortune’ for us. These two are a highlight every night. He mentioned that he never wants two concerts to be the same, but that there are some songs he has to keep in the concert, like the two songs that mark the entry and the exit of the grieving process. Thus, the first set ended with ‘November’. <3

At the start of the second set, he talked about the difference of the winter cold in Germany versus Iceland, since it is more wet here, but dry there and told us a funny story about winter fog and all the tiny droplets of water freezing on his face. People were shy at first to sing along to ‘Janúar’, but it worked beautifully. He talked about how much light January brings back and how quickly it goes from there to being bright most of the night too.

During the break I had asked Svavar, if he’d play a song for me and given him the options of ‘Brot’ and ‘Tiger and Bear’. He made me really happy when he decided to play both. <3 After explaining that ‘Brot’ means the breaking (and not bread), he joked about nobody being able to understand the Danish and how to talk to them anyway. 😉 It then got more serious with the story of the avalanche that killed his father and 20 other people in their village, how the come together every year to remember and it is a song about their community. That made the song even better. 🙂 ‘Tiger and Bear’ then offered some light relief. It is just such a sweet song.

On a serious note, Svavar talked about how people don’t buy CDs any more and how concert tickets for big artists have become expensive, but it has gotten harder for small artists to make money. Therefore, we should follow him on Bands in town. Since the QR code for that was on his laminated merch sheet it lead to jokes about offering laminating services on tour. Svavar, the laminator! 😀

‘While the World burns’ was wonderful and we got two more sister songs, ‘Hard Things’ and ‘A glorious Catastrophe’. He talked about writing these breakup songs and wanting to preserve the good parts of the relationship and what he had learned. It’s a good way of looking at break ups, at least the amicable ones.

To my great joy, Svavar played ‘So long Marianne’ again, and spoke about his cousin and what a great honor it was to sing the song for her. I thought it was an even better rendition than in Leipzig.<3 He thanked us for the great evening and as usual the set ended with ‘Slow Dance’, without the story this time. It was beautiful. 🙂

We cheered loudly for an encore and of course we got one. He picked up his ukulele and played us Cole Porter’s ‘You do something to me’. It was wonderful and light, including some great whistling. Last, but not least we got ‘Isn’t it funny?’ and the show could not have ended any better.

I went and hugged Svavar, thanked him for the wonderful show, said goodbye to Uwe and happily walked back to my hotel. See you next year.

Setlist

Vetrarsól
Orgar brim
Morgúnn
Refur
Draumalandið
The Curtain
Lady Winter
Hope and Fortune
November

Janúar
Brot
Tiger and Bear
While the World burns
Hard Things
A glorious Catastrophe
So long Marianne (Leonard Cohen)
Slow Dance

You do something to me (Cole Porter)
Isn’t it funny?