Silbermond – Tanzbrunnen, Köln; July 1st, 2023

Nachdem ich die Silbermond Frontfrau Stefanie Kloß 2017 bei Sing meinen Song gesehen hatte, stand die Band auf meiner langen Liste derer, die ich mir mal live anschauen sollte. Fünf Jahre später war es dann so weit und es war ein wunderbarer Abend. Gute Musik, schöne Momente und begeisterte Fans.

Mit einem relativ frisch gekauften Ticket in der Hand, begab ich mich am 1. Juli zum Tanzbrunnen nach Köln, um mal wieder eine für mich neue Band zu sehen, noch dazu eine, deren Musik ich nur wenig kenne. Die Wettervorhersage war alles andere als gut, aber das hielt die Fans nicht vom Schlange stehen ab. Ich stellte mich also hinten an un war froh, dass es erstmal nicht regnete. Der Einlass begann pünktlich, war aber in unserer Schlange unerträglich langsam. Dennoch fand ich einen guten Platz in der Nähe der B-Stage. Jetzt hieß es warten.

Pünktlich um 19:00 Uhr war es Zeit für Support Pola. Es war nette Musik, die man sich gut anhören konnte, aber es war nicht mehr, zumindest nicht für mich.  Ich fand die Melodien eingängig und hab mitgeklatscht, aber ein Funke sprang nicht über. Trotzdem: nettes Programm und als warm up völlig OK.

Nach einer halbstündigen Umbaupause ging es dann endlich los. Silbermond betraten die Bühne und wurden sofort abgefeiert. Mit ‘Auf Auf’ ging es los, auf Anhieb gingen alle Hände hoch und die Fans sangen jedes Wort mit. ‘Kleid aus Hoffnung’ gefiel mir besonders gut. Was für ein schöner Song. Sängerin Stefanie begrüßte uns, sichtlich berührt davon, dass sogar die neuen Songs schon mitgesungen wurden. Sie lobte Köln und erklärte die Band habe nach heir eine besondere Verbindung.

Gleich am Anfang regnete es schon Konfetti, was die Stimmung noch mehr anheizte. Schlag auf Schlag spielten sie weiter, und obwohl ich nur sehr wenige Songs kannte (die Radiohits halt), war ich sofort mitgerissen von der tollen Stimmung.  Überall um mich herum nur glückliche Gesichter und Menschen, die aus vollem Halse mitsangen. Die Band klang super und hatte sichtlich Spaß. Wir lernten auch, dass sie jetzt einen echten Kölner an den Keyboards haben und seitdem die Verbindung zwischen Köln und Bauzen noch enger geworden ist.

‘Meer sein’ fing die Stimmung genau ein “Doch da steh’n Leute um dich rum die sind dir ähnlich” – ja, so fühlt sich das an und in diesem Moment, wenn man merkt, dass man Teil von etwas größerem ist, erscheint wirklich einfach alles möglich. “Laß uns ein Meer sein.” In diesem Moment wußte ich, dass ich alles richtig gemacht habe. Genau hier gehörte ich an diesem Abend hin. Mit allen anderen sang ich “gib mir was, irgendwas, das bleibt” und versuchte all das hier in meiner Erinnerung abzuspeichern. 🙂

Zu ‘Verschwende deine Zeit’ kam die Frage, wer zum ersten Mal auf einem Silbermond Konzert ist, und ich war bei weitem nicht die einzige. Es gab aber auch massenhaft Wiederholungstäter*innen, die mit Ende des Songs angewiesen wurden, sie wüssten ja, was jetzt käme. Stefanie erklärte dann, sie wollte zur B-Stage, würde aber nicht laufen, also hieß es zusammenrücken und sie bewegte sich crowd-surfend dort hin. 😀 Unterwegs verlor sie ihren in-ear Monitor, der dann angereicht wurde. Auf der kleineren Bühne angekommen, legte sie sich erstmal quer über eine dort stehende Box und kam dann langsam hoch. Plötzlich war ich ganz nah dran.

Sie sprach davon, dass sie ihrer Mutter viel zu verdanken habe und jetzt viel mehr zu schätzen wüßte, wie oft diese ihretwegen zurückgesteckt habe. Dabei war sie so gerührt, dass ihr die Tränen übers Gesicht liefen. Es folgte ganz wunderbare Version von ‘Hey Ma’. Am Ende des Songs kamen Gitarrist Thomas und Basser Johannes dazu, um sie bei ‘Das Beste’ zu unterstützen. Die Menge war textsicher und laut! 😀 Bei ‘Krieger des Lichts’ schließlich, kam auch noch Drummer Andreas dazu. wie schon bei den anderen beiden, hatte ich nicht gesehen, dass er sich durchsPublikum bewegt hatte, aber anders kann es nicht gewesen sein. 😉

Stefanie erzählte, wie sie ganz am Anfang ihrer Bandkarriere, eingeladen waren in Köln im Underground zu spielen und überraschenderweise sogar Leute kamen. Danach wurden die Auftrittsorte immer größer, aber kurz bevor das Underground geschlossen wurde, spielten sie noch einmal dort. Es sei schade, dass so viele kleine Clubs, die jungen Bands eine Chance gegeben haben, nicht mehr existieren. dem kann ich nur zustimmen. Um an die Zeit zu erinnern, spielten sie ‘Unendlich’, bevor sie wieder zur Hauptbühne zurückkehrten.

Nach dem cover ‘Engel’, gab es dann zwei Songs, die selbst ich kannte, erst das wunderbare ‘Symphonie’ und dann der Hit ‘Leichtes Gepäck’, der wieder den ganzen Tanzbrunnen in ein Meer aus winkenden Armen und klatschenden Händen verwandelte. Wie man auf Kölsch sagt, wenn etwas total großartig ist, wird der Keyboarder gefragt und antwortet prompt “Das ist Weltklasse!” Passt! 😀 Mit ‘Durch die Nacht’ wurde es nochmal etwas ruhiger, bevor bei ‘Nie wieder schlafen’ noch einmal alle mitsingen. Dann verläßt die Band die Bühne, aber nicht für lange.

Mit viel Applaus und Geschrei, holen wir sie zurück zur Zugabe. Passend singen wir alle “Lass uns bleiben, wenn’s am schönsten ist, lass uns einfach noch nich gehen!” und meinen dabei jedes Wort. Es ist einfach viel zu schön! am Ende, schnappt sich Stefanie zwei Drumsticks und trommelt mit Andreas um die Wette. Wahnsinn! Für das Finale gibt es Anweisungen, etwas zum Wedeln bereitzuhalten. Dann, bei ‘Bestes Leben’ singen wir nicht nur mit, sondern gehen auch alle in die Hocke, um dann auf Kommando aufzuspringen und mich Tüchern, Kappen und Jacken zu wedeln, damit sich die Konfetti noch weiter verteilen. Ein letztes Mal singen alle mit, jubeln und verabschieden die Band. Was für ein Abend! Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, bewege ich mich langsam in Richtung Ausgang. Danke, Silbermond, es war gigantisch!

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Setlist

Main Stage
Auf Auf
Kleid aus Hoffnung
Verletzen
Meer sein
Irgendwas bleibt
Sophie
Indigo
Verschwende deine Zeit

B Stage
Hey Ma
Das Beste
Krieger des Lichts
Unendlich

Main Stage
Engel (Montez cover)
Symphonie
Leichtes Gepäck
Durch die Nacht
Nie wieder schlafen

Encore:
Wenn’s am schönsten ist
Bestes Leben